Fritz Maurer: Dominator der Winterturniere

 

Fritz Maurer hat noch jedes Winterturnier gewonnen, an dem er teilgenommen hat. Zum Glück für die anderen lässt er jeweils den Cup aus. Fritz wurde am 28. Februar 1945 in Bern geboren. In dieser Stadt hat er sein ganzes Leben verbracht.

Zum Schach kam er leider etwas spät. Erst mit ungefähr 22 Jahren lernte er das königliche Spiel, manchmal ist es ja auch dämlich, im Café Eclair an der Marktgasse 6 kennen. Eclair heisst ja bekanntlich Blitz, das passt ja ganz gut. Wer in einem Café das Schach erlernt, ist gewöhnlicherweise ein Kaffeehausschachspieler. Nicht so unser Fritz, der nicht der überragende Taktiker ist, sondern ein grundsolider Positionsspieler mit guten Eröffnungskenntnissen, der allerdings auch öfters tief durchdachte Pointen findet. 

 

Zunächst spielte er Schach gegen Geld. Der Einsatz betrug stolze fünf Rappen. Mit Contra und Re ist allerdings der Einsatz leicht zu vervielfachen. Reich wird man damit aber noch lange nicht. Zum Vereinsschach fand er beim SK Köniz Wabern. Bald wechselte er zum KV Mutz, da er ja schliesslich gelernter Kaufmann ist. Die Lehre absolvierte er bei der chemischen Reinigung Häberli. Jürg, der Sohn des Lehrmeisters ist ja zufälligerweise ebenfalls ein guter Schachspieler.

Dann kamen die guten Zeiten beim SK Zytglogge und beim ASV Bern, wo er manche Erfolge mit den Mannschaften feiern konnte. Als sich der ASV Bern in Schachklub Diagonal umbenannte und später einging, wechselte er am.... zum ASV Gurten, den er in vielen Jahren nun nachhaltig prägte. Mit Mersudin Hamzabegovic und Thomas Hartmann spielte er immer an den Spitzenbrettern.

 

Als seinen individuellen Höhepunkt bezeichnet er den Sieg im Meisterkandidatenturnier am Bundesturnier Disentis im Jahr 1975. An den Seniorenturnieren im deutschen Bad Wörishofen landete er meist auf den vorderen Rängen. 2010 wurde er unter 112 Spielern sogar ausgezeichneter Zweiter. Mit einer Seniorenmannschaft (Vucenovic, Hohler, Bhend, Illi) wurde er sogar Dritter der Mannschaftseur-Opa-meisterschaft. Der Kanton Bern lud ihn wegen dieser Bronzemedaille gar zu den Sportawards ein! Doch Fritz ist ein bescheidener Mensch und mass der Amateur-EM kein allzu grosses Gewicht bei und verzichtete auf den Anlass. Am Open in Liechtenstein erzielte er 1998 eine IM-Norm und mit 2285 FIDE-ELO war er einst sehr hoch klassiert. Ein Sieg gegen den österreichischen Grossmeister Georg Danner zählt auch zu seinem beachtlichen Palmares.

 

Wir hoffen nun alle, dass er noch lange in unserem Verein mitspielen wird und zwar noch möglichst lange am Spitzenbrett.

 

Matthias Burkhalter - In: Der Gurten-Läufer Nummer 1 2019